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Als mir während meines Urlaubs in
Californien im September/Oktober 2007, eine Spielhalle an einem
Vergnügungspark auffiel, wurde ich richtig Neugierig. Hier gibt es
noch richtige Spielhallen, die nicht viel kosten und in denen es
Spaß macht, einen Nachmittag zu verbringen dachte ich mir so.
Nach diesem ersten zufälligen Besuch, gingen wir später
noch in eine zweite Spielhalle und plötzlich fielen immer
mehr Arcade Automaten auf, die überall an großen
Treffpunkten zu finden sind.
Arcade Game Hall
Santa Cruz, Kalifornien 2007
Während meines Urlaubs in Kalifornien machten wir einen Abstecher nach Santa
Cruz an den Beachwalk. Ein toller Strand, an dem sich mit über 100
Jahren der älteste Vergnügungspark befindet. Vergleichbar war
dieser Park mit dem Oktoberfest in Deutschland, jedoch
ohne Bierzelte. Leider war die Saison bereits beendet und der
Spielpark
geschlossen. Aber dafür kam es besser als erwartet.
Als bekennender Fan von Atari der 80er Jahre, fiel mir sofort die Arcade Spielhalle auf, die sich am Strand direkt
neben dem Vergnügungspark befindet. In meinem bisherigen Leben
habe ich überhaupt erst ein einziges Mal zuvor eine Spielhalle
besucht, weil die Spielhallenkultur
in Deutschland leider Aufgrund der irrwitzigen
Gesetze kaum vorhanden ist. Wenn die Deutschen wüssten,
welch ein
Spaß ihnen hier entgeht...
Über einem Eingang am Beachwalk
sah ich also "Arcade Game Hall" stehen und wollte mir das Ganze mal näher
ansehen. Da sie gerade erst geöffnet hatte (Mittagszeit), war dort kaum ein Besucher. So konnte ich also
ungestört
Fotos machen. Was mich interessierte waren aber nicht
die Geldspielautomaten,
sondern die Geräte an denen man einfach Spaß haben konnte.
Überhaupt waren Geldspielautomaten nicht
vertreten und Warengewinn-Automaten gab es nur zwei.
Als ich durch die Tür ging, kamen mir die typischen
Geräusche und die Musik der 80er Jahre entgegen. Es war zwar laut, aber nicht
ohrenbetäubend. Man konnte sich während des Spiels problemlos
unterhalten. In dieser Halle standen
schätzungsweise über 80 - 100 Automaten.
Vorne rechts in der Ecke steht übrigens TRON in einer neueren Version.
Hier die Motorradrennen, bei denen bis zu vier Automaten parallel geschaltet werden. Man fährt also gemeinsam um die Wette.
Aber eigentlich waren dies nicht die Automaten die ich zu sehen gehofft hatte. Als ich um eine Ecke herum ging, stand er da...
Einsam und verlassen: Der Arcade Atari Football. Einer der
ältesten Spielautomaten von Atari. Dieser Automat wird von zwei
Spielern gleichzeitig bedient und über Trackballs gesteuert.
Zeichenorientierte Grafik war damals (Anfang/Mitte der 70er)
bahnbrechend und fesselte die Spieler stundenlang an den Football
Automaten.
Ich wurde natürlich noch neugieriger, ging um die Ecke und fand dort
noch mehr Originale dieser legendären Atari Spielautomaten:
Black Widow
Star Wars
Tron
Ms. Pac Man und Battlezone: Gerade um das legendäre Battlezone gibt es
eine wahre Geschichte,
die fast unglaublich scheint. Battlezone verwendet Vektor orientierte
3D Grafik, für die sich damals das US Militär sehr
interessierte. Durch die realistische Panzer Simulation (für 70er Jahre
Verhältnisse) war sie optimal um die eigenen Soldaten daran
auszubilden. Das US Militär gab seinerzeit mehrere Systeme in Auftrag
um das
Ganze zu perfektionieren. Die Systeme wurden gebaut, jedoch sind
heutzutage nur noch die Aufträge, aber kein Kaufvertrag mehr vorhanden
um das Ganze zu belegen. Das US Militär hat den Kauf nie dementiert.
Wie dem auch sei, allein dass der Auftrag erteilt wurde, ist schon sehr
interessant.
Robotron 2084 war eines der Top Spiele auf dem Atari VCS / 2600 und den
Atari Home Computern. Auf dem folgenden Bild ist das Kabinet von
Williams. In den 80ern wurde das Game auch von Atari hergestellt und
vertrieben.
Tempest ist ebenfalls eines der großen Games aus den 80ern. Durch die Röhren
Optik entwickelte Atari damals das neue 3D
Spielprinzip, so dass hier etwas völlig neues geschaffen wurde.
Auch hier war Atari wieder mal seiner Zeit weit, weit voraus.
Hier noch Frogger, das ursprünglich ein Weltraum Ballerspiel a la Space Invaders werden sollte.
Während wir zu viert an mehreren Automaten unseren Spaß
hatten, füllte sich langsam die Arcade Game Hall.
Air Hockey mit seinen blau
beleuchteten Tischplatten ist ebenfalls ein geniales Spiel, bei
dem es nur auf Reaktion und Schnelligkeit ankommt.
Eine Dance-Station
Es war jedenfalls ein sehr kurzweiliger Aufenthalt und eine klasse
Sache. Es wäre wünschenswert, dass etwas derartiges auch in
Deutschland wieder möglich wäre. Aber die Zeiten sind wohl
vorbei. Denn durch die falschen Gesetze wurde diese Kultur
zerstört. Statt dessen sitzen
die Spielsüchtigen in Deutschland nun Zuhause ohne dass jemand
eingreifen kann.
In Kalifornien gibt es viele solcher Spielhallen. Jedoch war diese
"Arcade Game Hall" mit seinen vielen originalen, zum Teil 30 Jahre alten, Atari Spielautomaten etwas ganz besonderes.
Arcade Riptide
San Francisco, Kalifornien 2007
Die Arcade Game Hall hatte mich
auf etwas aufmerksam gemacht, das in Deutschland so nicht mehr
existiert. Während eines kurzen Aufenthaltes am Pier 39 in San
Francisco, sah ich zufällig das "Arcade Riptide" und ging ein
bischen durch die Spielhalle, in der Hoffnung noch ein paar Atari
Spielautomaten zu finden.
Aber der einzige Automat den ich fand, war ein Atari Area 51 von 1996.
Es war der letzte unter dem Atari Label veröffentlichte
Spielautomat. Bally/Midway stellte danach das Atari Label ein.
Ansonsten gab es hier nicht extrem viele Automaten. Mit ca 40 Automaten war dies eine relativ kleine Spielhalle.
Übrigens war es gar nicht so einfach die Automaten zu
fotografieren, so dass keine Personen zu sehen sind die sich
womöglich hätten belästigt fühlen können.
Winchester Mystery House
San Jose, Kalifornien 2007
Eine Spielhalle, die eigentlich keine
Spielhalle ist sondern den Besuchern die Wartezeit verkürzen
soll, entdeckte ich beim Besuch des "Winchester mystery house". Ganz
unscheinbar war diese Mini-Halle mit 12 Automaten in einem winzigen
Häuschen untergebracht. Aber dafür waren dort
einige Atari-Spielautomaten dabei.
Dave and Busters
San Jose, Kalifornien 2007
Was mich zwei Wochen später sehr überraschte, war
die Spielhalle "Dave & Busters" in San Jose
(ebenfalls Kalifornien), die so groß war, dass man kaum von
einer Wand zu nächsten sehen konnte. Ich vermute, dass die
nächste Wand 100 Meter oder mehr entfernt war. Das dazu
gehörige Restaurant übrigens nicht eingerechnet. Mit
einem eigenen Midway
Party Room, einem angeschlossenen Restaurant und einer integrierten
Snack-Bar, war diese Spielhalle ein einfach gigantisches Erlebnis.
Leider hatte ich dort nicht die Kamera dabei, sondern lediglich die
Handy-Kamera zur Verfügung. So sind die folgenden Bilder
leider nur bedingt brauchbar.
Hier standen unglaublich viele Spielautomaten. Das Prinzip war hier, dass man
eine Spielkarte aufladen musste um Spielpunkte kaufen zu können.
Je nach Spielautomat wurden dann unterschiedlich viele Spielpunkte von
der Karte abgebucht. Von 2 bis 9 Spielpunkten war alles möglich.
An jedem Automaten konnte man immer sehen was der Einsatz kostet. Und
vor jedem Spiel wurde der auf der Karte verbliebene Rest angezeigt, so
dass man immer einen Überblick hatte. Kredit wurde nicht
gewährt. Eine Karte kaufen konnte man nur mit einer Scheckkarte
(Visa, MasterCard, o.a.)
Flipper, Ruderbote, Motorräder, Autos mit animierten Bewegungen,
Surfbretter, Glücksräder, Hanballkörbe, einarmige Banditen. Hier war wirklich alles vertreten, was man sich so
vorstellen kann.
Die Bar ist mit vielen Fernsehern bestückt, die über den
Gästen hängen. Nachfolgend ein paar Impressionen von dieser gigantischen Spielhalle.
Übrigens war das Ganze gar nicht teuer. Zu zweit haben wir in
fünf Stunden nur je eine Karte zu 22 US Dollar (120 Spielpunkte)
verbraucht und haben dort zusätzlich noch etwas
gegessen. Fünf Stunden Spaß für so wenig Geld (ca.
18 Euro), das ist in Deutschland nicht möglich.
Nachtrag
Dass in Deutschland die Freizeitkultur in
der Spielhalle so verkommen ist, liegt an etwa 40000
Spielsüchtigen in Deutschland. Aber um die vielen
Millionen
Zigaretten- und Alkohlsüchtigen macht man sich kaum Gedanken. Und warum? Weil der Staat an der
Alkohol und Nikotin-Sucht mehr verdient. Das Spielhallengesetz jedenfalls ist verrückt.
Zum Beispiel dürfen in einer deutschen Spielhalle maximal 12 (!) Geldspielautomaten stehen. Jedes davon:
- mit Mindestabstand von 1 Meter
- Sichtschutzwände von mind. 80 cm Tiefe
- einer Mindestspiellänge von 12 Sekunden pro Spiel
- Maximal erlaubten Gesamtspieldauer von 1 Stunde insgesamt im Laden (wer kann das kontrollieren?)
- Jedes Spielgerät kostet 25 Euro Grundgebühr pro Monat bevor es überhaupt aufgestellt werden darf
- zzgl. Spielsteuer
- zzgl. Vergnügungssteuer, die in der Höhe an die Umsatzsteuer grenzt
- und noch einige andere selten dämliche Paragrafen die typisch für die deutsche Bürokratie sind
Die
verschärften Gesetze vermiesen
den Betrieb von Spielhallen so sehr, dass es nach Erzählungen nur
eine Handvoll großer Spielhallen in Deutschland gibt. Mir ist
namentlich
nur eine einzige Spielhalle (Namco in Oberhausen) bekannt die über 2 Etagen ging und leider
um 2003 die Pforten schloss. Berlin, Hamburg, Hannover, ... Fehlanzeige.
Statt dessen hat die Lobby, die eigentlich
die Spielsüchtigen schützen sollte es geschafft, dass diese Spielsüchtigen
Zuhause und im Internet dem Spiel verfallen, wo es niemand mehr kontrollieren
kann. Armes Deutschland! |